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die EntwiFelung des religidſen, wiſſenſchafilichen und gewerbli»
hen Lebens möglichſt ausführlich zu behandeln,“ Auch für die
äußere Zuſammenſtellung und leichtere Ueberſiht iſt dadurch
geſorgt, daß Alles, was ſich auf die Kulturgeſchichte dezicht,
eingerückt und mit kleinerer Schrift gedru&t iſt.
Von dem Umfange des Werkes nimmt die Alte Geſchichte
70, die Mittlere 68, die Neuere 64 Seiten einz die mittlere
Geſchichte iſt alſo im Verhältniß zu ihrer Ausdehnung und ih-
rem reichen Inhalte am kürzeſten behandelt, vielleicht weil ſie
für des Verfaſſers Zwe> weniger Stoff als die alte und neuere
darbot. Im Ganzen aber iſt die Maſſe des mitgetheilten Stoffes
für hinreichend zu halten, inſofern dieſer nur als leitender
Faden bei dem Vortrag dienen und die Stükpunkte für das
Gedächtniß des Schülers bilden ſol, während der Lehrer den
Zuſammenhang der Weltbegebenheiten in ſeinen Lehrſtunden ſelbſt
entwikelt, Manches auch noch erläuternd bei der Wiederholung
anknüpft.
Sehen wir. nun auf die Ausführung des Vorhabens, ſo
finden wir uns am meiſten befriedigt in der neueren Geſchichte,
am wenigſten in der Alten. Ie weiter die Weltbegebenheiten
dem Auge des Verfaſſers entrüt ſind, deſto weniger durchdringt
er die Verhältniſie, wenn wir überhaupt uns dieſes Ausdru>kes
bei einem Buche bedienen können, das weiter nichts iſt und ſein
will, als eine gedrängtere und nach gewiſſen Geſichtöpunkten
geordnete Ueberſicht des auch in allen übrigen Handbüchern ent-
haltenen Stoffes, und in dem man daher Reſultate eines
eigenthämlichen oder tiefer eingehenden hiſtoriſchen Studiums
nicht erwarten darf. Von vielen Begebenheiten und Zuſtänden
wird deshalb auch nur ein ſchwaches und in den allgemeinſten
Umriſſen erfaßtes Bild wiedergegeben. Dahin gehören z. B. die
Abſchnitte 5. 144, Athens größter Glanz, 8. 15. Peloponneſiſcher
Krieg, 8. 17. Untergang der griechiſchen Freiheit und Anderes,
wo wir überall nur eine unſichere und farbloſe Sfizzirung er-
halten. Cben dahin gehören aus der Geſchichte des Mittelalters
Steſſen wie folgende, (p. 80.) „„Mit dem religidſen , wie mit