1.
Verfügung des Königl. Miniſterii der geiſtlichen, Unter-
richts - und Medicinal- Angelegenheiten vom 24ſten
October 1837, betreffend die Verfaſſung der Gymna-
ſien, mit Beziehung auf einen Aufſatz des Regierungs-
Medicinal = Paths Dr. Lorinſer.
Aus den gutachtlihen Berichten ſämmtlicher Königlichen Provin-
zial-Schul- Kollegien über den im erſten Stüde der hieſigen me«-
diziniſchen Zeitung v. I. enthaltenen Aufſaß des Regierungs-
Medizinal-Raths Dr. Lorinſer: Zum Schuß der Geſundheit
in den Schulen hat das Miniſterium die erfreuliche Keberzeu-
gung gewonnen, daß in den diesſzitigen Gymnaſien der Geſund«
heits-Zuſtand der Jugend im Allgemeinen recht befriedigend, und
in der bisherigen Einrichtung dieſer Lehr-Anſtalten kein hinreichen-
der Grund zu der beunruhigenden Anklage vorhanden iſt, welche
der 26. Lorinſer gegen die deutſchen Gymnaſien überhaupt erho«
hen hat. Wenn die krankhaften Erſcheinungen des Geiſtes und
Körpers, welche der 2c. Lorinſer im Widerſpruche mit andern
Aerzten bei dem jüngeren Geſchle<hte bemerkt zu haben behauptet,
wirklich vorhanden ſind, ſo iſt es wenigſtens durch die bisherige
Erfahrung in keiner Art erwieſen, daß durch die Gymnaſien
und ihre Verfaſſung jene krankhaften Anlagen hervorgerufen und-
geſteigert werden. Das Miniſterium kann ſi< daher auch nicht
veranlaßt ſehen, auf den Grund jener Anklage die bisherige Ver-
faſſung der Gymnaſien im Weſentlichen abzuändern, zumal da die
Sorge wegen Beſchüßung der Geſundheit in den Gymnaſien fort-
während die Aufmerkſamkeit der Königlichen Provinzial - S<hul-
Kollegien in Anſpruch genommen, die Lehrer Kollegien in ihren
( 24* )