Full text: Schulblatt für die Provinz Brandenburg - 2.1837 (2)

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leicht in mehrere andere Schulen verbreitet werden können. =- 
Das Lokal zum Unterricht wird überall, mit Ausnahme ſeltener 
Fälle, die Schulſtube darbieten. =- Was aber 
| 5) die Nachtheile betrifft, welche man von der Verbindung 
des Unterrichts in Handarbeiten mit dem Schulunterrichte für 
die geiſtige Bildung der Kinder beſorgt, ſo wird dieſe Beſorgniß 
nur dann gerechtfertigt ſein, wenn man dieſe Verbindung in der 
Art ſtattfinden laſſen wollte, daß dieſelben Kinder zu derſelben 
Zeit, wo ſie den wiſſenſchaftlichen Unterricht erhalten, mit Hand- 
arbeiten beſchäftiget werden ſollten, oder wenn man dem Unter? - 
richte in den leßten eine ungebührliche Ausdehnung auf Koſten 
des wiſſenſchaftlichen Unterrichts geben wollte. Das Erſte darf 
in der Regel nicht Statt finden, das Andere niemals. Auch die 
kleinſte Elementarſ<ule wird dom immer in zwei Haupt-Ab2 
theilungen zerfallen, von denen in der Regel immer nur die eine 
den unmittelbaren Unterricht des Lehrers erhalten, die andere aber 
zu gleicher Zeit durch ſtille Uebungen beſchäftigt werden wird, 
Wenn nun in der Zeit, wo das Lekte geſchicht, ein Theil des 
Unterrichts in Handarbeiten verlegt wird, ſo wird die Unterrichts- 
jeit der Kinder dadurd) im Weſentlichen nicht beſchränkt, nöthi- 
genfalls“ aber wird“ ſich äuch überall die Zahl der Schulſtunden 
in der Art vermehren laſſen , daß 8 bis höchſtens 10 Stunden 
davon auf den Unterricht in Handarbeiten ohne Nachtheil des 
wiſſenſchaftlichen Unterrichts wöchentlich verwandt werden können. 
--y Wie wenig der lekte hierunter leidet, beweiſen die auch in 
Abſicht auf die geiſtige Bildung erfreulichen Leiſtungen mehrerer . 
ſtädtiſchen Mädchenſchulen, in welchen auf den wiſſenſchaftlichen 
Unterricht etwa 24 und auf den Unterricht in Handarbeiten 8 
bis 10 Stunden wöchentlich verwandt werden. Man vergegen- 
wärtige ſic nur bei der Sorge -für die- Bildung“ der“ Jugend, 
beſonders des weiblichen Theils derſelben und der Jugend der 
arbeitenden Klaſſen, die künftige Beſtimmung derſelben lebhaft 
und deutlich, und man wird finden, daß es für dieſelben Be 
dürfniſſe giebt, deren Befriedigung häufig unberüſichtigt bſeißt, 
und doch eben ſo dringend iſt, als die, auf welche ſich die ge- 
Schulbl, 1837, H« 4 (7)
	        
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